@misc{Bogacz_Daniel_Totalitaryzm_2005,
 author={Bogacz, Daniel},
 copyright={Copyright by CNS},
 copyright={Copyright by Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego Sp. z o.o.},
 address={Wrocław},
 howpublished={online},
 year={2005},
 publisher={Wydawnictwo Uniwersytetu Wrocławskiego},
 language={pol},
 abstract={In der geschicht-swissenschaftlichen Erkenntnis balancieren wir zwischen der nötigen Achtung vor den unwiederholbaren, einzigartigen Tatsachen und der natürlichen Neigung unseres Verstandes zur Bildung einfacher Erklärungsschemen. Als Beispiel für diesen inneren Konflikt im Prozess der Erkenntnis kann die abendländische Theorie des Totalitarismus dienen. Bezogen auf die extremsten Ausformungen politischer Regierungssysteme des 20. Jahrhunderts - den deutschen Nationalsozialismus und den Stalinismus - versucht die Totalitarismustheorie Strukturen und Mechanismen einer terroristischen Herrschaft aufzudecken, die im Dienste einer allumfassenden Ideologie einen Staat in ein Konzentrationslager verwandelte. Spezifische Unterschiede zwischen dem rassistischen Naturalismus der Nazis und dem dialektischen Historismus der Kommunisten sollen dabei keine gravierende Rolle spielen. In dem Vergleich der totalitären Regimen geht es nicht so sehr um ideologische Inhalte, wie um Methoden und Reichweite der politischen Herrschaft. Während der Begriff des Totalitarismus relativ einfach auf die Herrschaft Hitlers und Stalins angewandt werden kann, bildet das Machtsystem der Nationalsozialisten in der Freien Stadt Danzig (1933-1939) einen Sonderfall. In vielerlei Hinsicht kann man das Danziger Nazi-Regime nicht als typisch totalitär bezeichnen. In den Vorstellungen der hiesigen Machthaber sollte Danzig schnellstens mit dem Dritten Reich gleichgeschaltet werden. In Wirklichkeit wurden die Danziger Nazi-Regierungenin ihren politischen Bestrebungen wesentlich eingeschränkt. Gegen ihre totalitären Neigungen wirkte das internationale Statut der Freien Stadt, der weitgehende Machtbefugnisse des Völkerbundes und der Republik Polen im Danziger Gebiet vorsah. Selbst Hitlerdeutschland, das die Danziger Frage als einen Bestandteil seiner Außenpolitik betrachtete, trug in seiner Zeit zur Milderung der rechtsradikalen Haltung der Danziger NSDAP bei. Daher konnte sich das Machtsystem der Nationalsozialisten in der Freien Stadt nur bis zu einem gewissen Grad entfalten. Die internationale Kontrolle über die Danziger inneren Verhältnisse war zwar ein Hemmnis, zugleich aber dennoch eine Einwilligung zur nationalsozialistischen Herrschaft. Daher kann dieses Regime als „Totalitarismus unter Kontrolle" bezeichnet werden. In einer Analyse der verschiedenen Bereiche des nationalsozialistischen Machtsystems in der Freien Stadt Danzig zeigt sich, dass - verglichen mit dem Dritten Reich - die Danziger Naziherrschaft eine Form des „unterentwickelten" Totalitarismus darstellte. Erst im Herbst 1937 führten die Nationalsozialisten in Danzig ein Einparteiensystem ein. Bis zur - am Anfang des Zweiten Weltkriegs - erzwungenen „Wiedervereinigung" Danzigs mit dem Reich verfügten die dortigen Machthaber nicht über zahlreiche, für den Totalitarismus typische Machtinstrumente. Es gab in der Freien Stadt keine Geheime Staatspolizei, keine Konzentrationslager, keine Militärkräfte. Die Danziger Regierungen hatten kein Monopol auf öffentliche Kommunikationsmittel, auch verfügten sie nicht über eine zentral gelenkte Wirtschaft. Ihre antijüdische Politik führten die Danziger Nazis bis zum Ende des Jahres 1938 unter dem Schleier einer tadellosen Verfassungshörigkeit. Nichtsdestoweniger war dieses Regime in seiner Gesinnung ebenso totalitär wie das des Dritten Reiches. Daher scheint es für die heutigen streitbaren Demokratien wichtig zu sein, effiziente Schutzmechanismen sowohl gegen einen offenen als auch gegen einen verschleierten politischen Radikalismus zu entwickeln.},
 type={text},
 title={Totalitaryzm pod kontrolą : o systemie władzy narodowych socjalistów w Wolnym Mieście Gdańsku (1930-1939)},
 keywords={totalitaryzm, stalinizm, reżim},
}